Praxisschwerpunkt - Schnarchen

Schnarchen

    Durch die Atembewegung des Zwerchfells und des Brustkorbs entsteht ein Unterdruck,    
    der die Luft in die Lunge einsaugt.    
    Im Schlaf kommt es zu einer Entspannung der Schlund- und Rachenmuskulatur,
    die insbesondere bei engen Zugangswegen vibriert, so dass Schnarchgeräusche
    auftreten.    
    Diese Schnarchgeräusche können extreme Lautstärken erreichen und
    eine Lebensgemeinschaft zur Tortur werden lassen, dies führt dazu, dass
    ca. 12 Millionen Deutsche
unter einer ausgeprägten Tagesmüdigkeit leiden.    

    Wie im Halsbereich eines Luftballons kann es beim Einatmen zu einem Kollaps
    der zuführenden Luftwege im Schlundbereich kommen.
 
    In Extremfällen wurden bis zu 500 Atemstillstände in einer Nacht gemessen,
    die zwischen 30 und 120 Sekunden angehalten haben.
    Ab 5 Atemstillständen pro Stunde, mit mehr als 10 Sekunden Dauer, spricht man
    bereits von einer sogenannten Apnoe (bedeutsame Atemaussetzer).

    Das Gehirn registriert den sofort eintretenden Sauerstoffmangel als Notsituation und
    führt zu einer Aufwachreaktion (Arousel). Diese lebensrettende Unterbrechung führt
    bei häufiger Wiederholung zur bekannten Tagesmüdigkeit, Herzrhythmusstörungen,
    erhöhtem Blutdruck, Schlaganfall, Herzinfarkt und letztlich zu einer Verkürzung
    der Lebenserwartung um bis zu 10 Jahre.
    Die häufigen Hirndurchblutungsstörungen führen zum Nachlassen der geistigen
    Funktionen, und vor allem zum Verlust des Kurzzeitgedächtnisses.

Diagnose bei Schlafproblemen und Schnarchen

nasenendoskopie-original    Die dringliche Aufgabe des HNO-Arztes ist es festzustellen, ob im Verlauf von
    Nase- Rachen-, Schlund- und Kehlbereich Engesituationen vorliegen, die beseitigt
    werden können.
    Hier sind endoskopische Untersuchungen zum Ausschluss von Nasen- oder
    Nebenhöhlenerkrankungen, Verbiegungen der Nasenscheidewand, Vergrößerung
    der Nasenmuscheln, Allergien oder Tumoren in den zuführenden Wegen notwendig.

    Letztlich führt eine sogenannte Somnografie, die als Screening-Untersuchung durchgeführt
    werden kann, zu einer Differenzierung zwischen dem sogenannten ungefährlichen
    Schnarchen und einer behandlungsbedürftigen Schlafapnoe.

    Außerdem sind Risikofaktoren wie Übergewicht, Nikotin- und übermäßiger Genuss
    von Alkohol oder ein Zusammenhang mit der Erkrankung der unruhigen Beine
    (abgekürzt RLS) abzuklären oder auszuschließen.

                                                 Mit zunehmendem Alter nehmen leider auch viele Schlafstörungen zu.
                                                 Dies gilt vor allem für die Schlafapnoe und das Syndrom der unruhigen Beine.           
                                                 Stoffwechselerkrankungen, wie Schilddrüsenfunktionsstörungen oder Diabetes sowie
                                                 vermehrter Harndrang treten häufiger auf.

Behandlungsmethoden bei Schnarchen & Schlafproblemen

    Die wichtigsten Schritte in der Therapie des Schnarchens und des obstruktiven
    Schlafapnoe Syndroms (Atemaussetzer während des Schlafens) sind:

    - optimale Schlafhygiene (regelmäßige Schlafzeiten, am besten vor Mitternacht
       und eher kältere Schlafzimmer)

    - regelmäßige sportliche Aktivitäten

    - Rauchen vermeiden

    - ein geringer Alkoholkonsum und 2-3 Stunden vor dem Schlaf kein Konsum.
      Zudem ist bei Übergewicht die Gewichtreduktion (Anpassung der Ernährung
      und Sport) dringlich zu raten.  

     Da "Schnarcher" oft unter einer Allergie leiden, ist eine Diagnostik und folgende
     Behandlung notwendig.
     Das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom wird durch eine Verengung bzw. einen Verschluss
     der oberen Atemwege verursacht. Hier beteiligen sich verschiedene Erkrankungen der Nase
     und des Gaumens. Zur Beseitigung dieser Obstruktionen werden folgende Maßnahmen
     durchgeführt.  

      Laser
– Mit Hilfe des Lasers lassen sich elegant z.B. die Nasenmuscheln, Verengungen
     der Nase oder vergrößerter Gaumensegel mit Zäpfchen verkleinern.
     (nähere Informationen hier)

      Radiofrequenztherapie
- Hiermit kann eine Verkleinerung vergrößerter Nasenmuscheln
     erzielt werden, aber auch eine Straffung des Weichgaumens. Häufig ist aufgrund
     der schiefen Nasenscheidenwand eine Korrektur (Septumplastik) zur Verbesserung
     der Atmung durch die Nase notwendig.

      Coblation - Damit kann überschüssiges Gewerbe im Bereich der Nase, des Weichgaumens
     und des Zungengrundes abgetragen werden. Im Bereich von Nase, Weichgaumen,
     Zungengrund und Kehlbereich sind viele kleine, größtenteils ambulant durchführbare
     Eingriffe möglich, die das Schnarchen entweder reduzieren oder auch beseitigen können.